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Hormonersatztherapie - ja oder nein?

  • Autorenbild: Petra
    Petra
  • 27. Juli
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Okt.

Was du vor deiner Entscheidung unbedingt wissen solltest


Kaum ein Thema wird derzeit so intensiv diskutiert wie die Hormonersatztherapie (HRT). Ob in Büchern, auf Social Media oder in Arztpraxen – oft wird sie als Schlüssel zu ewiger Jugend, Energie und Schutz vor Alterskrankheiten dargestellt. Schnell entsteht der Eindruck: Ohne HRT geht es heute kaum noch.

Doch ganz so einfach ist es leider nicht.


Zwar hat sich die wissenschaftliche Sicht auf die Hormonersatztherapie in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verändert, weg von pauschaler Risikoangst hin zu einer differenzierteren, individualisierten Anwendung, aber langfristige Daten zur lebenslangen Anwendung fehlen nach wie vor.


Was wir wissen:

  • Eine personalisierte HRT kann nachweislich einige Symptome lindern, die Lebensqualität verbessern, Knochenabbau bremsen, das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen senken (wenn früh begonnen) und die geistige Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen.

  • Studien wie die „ELITE“-Studie und Folgeanalysen der bekannten „WHI“-Daten zeigen, dass der Zeitpunkt des Einstiegs entscheidend ist: Frauen, die nahe am natürlichen Zeitpunkt der Menopause (innerhalb von 10 Jahren) mit einer HRT beginnen, profitieren meist stärker als solche, die später starten.

  • Auch bioidentische Hormone, insbesondere transdermales Estradiol kombiniert mit natürlichem Progesteron, gelten heute bei richtiger Anwendung als sicherer als frühere Standardpräparate.


Was wir nicht mit Sicherheit wissen:

  • Wie wirkt sich eine HRT aus, wenn sie über 20, 30 oder mehr Jahre eingenommen wird?

  • Was passiert jenseits des 70. Lebensjahres, wenn die hormonelle Ausgangslage sich nochmals verändert?

  • Welche Rolle spielen individuelle genetische Faktoren, stille Entzündungen, Darmgesundheit, Mikronährstoffstatus oder Leberentgiftungskapazität bei der Wirkung von Hormonen über Jahrzehnte hinweg?


Kurz: Es gibt noch keine aussagekräftige Langzeitforschung, die die Sicherheit und Sinnhaftigkeit einer lebenslangen HRT eindeutig belegt, vor allem nicht allgemein gesprochen und für jede Frau.


Die Betonung liegt deshalb auf „personalisiert“ und „geeignet“ und genau hier liegt auch die Krux: Das derzeitige Gesundheitssystem kann diese Komplexität leider oft nicht abbilden.


  • Viele Kassenärzt:innen stehen unter enormem Zeit- und Budgetdruck. Eine gründliche Anamnese, differenzierte Labordiagnostik, eine realistische Risikoabschätzung und die gemeinsame Entwicklung eines Therapiekonzepts sind im Rahmen der gesetzlichen Versorgung kaum umsetzbar.

  • Genetische Risikoprofile, Mikronährstoffanalysen, spezielle Hormonprofile oder epigenetische Tests werden nicht erstattet, obwohl sie wichtige Informationen für eine sichere HRT liefern würden.

  • Auch individuell dosierte bioidentische Hormone, etwa auf Progesteron- oder Estradiol-Basis, müssen oft aus eigener Tasche bezahlt werden, da sie nicht zu den kassenüblichen Standardpräparaten zählen.


Das hat für viele Frauen zur Folge, dass sie entweder keine HRT bekommen, obwohl sie profitieren könnten oder sie erhalten eine Standardlösung nach Schema F, die weder zu ihren Symptomen noch zu ihrem individuellen Stoffwechsel oder Risiko passt.


Dabei gilt: Für eine wirklich sinnvolle, sichere und langfristig tragfähige HRT braucht es Zeit, Wissen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Bereitschaft, über das rein Kassenmedizinische hinaus zu denken. Denn Hormone können eine sehr große Hilfe sein, aber tatsächlich nur dann, wenn sie eingebettet sind in ein ganzheitliches Konzept, das Körper, Lebensstil, Stoffwechsel und emotionale Gesundheit gleichermaßen berücksichtigt.


Die Hormonersatztherapie ist keine Wunderpille

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass man einfach eine Tablette nimmt und alle Beschwerden sind wie weggezaubert. Ähnlich verhält es sich mit der Vorstellung von einer Hormontherapie: Viele Frauen hoffen, dass sie damit ihre Wechseljahresbeschwerden schnell und unkompliziert in den Griff bekommen. Es wäre wunderbar, wenn es wirklich so einfach wäre! Hormone können tatsächlich viel bewirken und die Lebensqualität spürbar verbessern, aber sie wirken nicht isoliert. Ihre Wirkung entfalten sie nur im Zusammenspiel mit einer Vielzahl anderer körperlicher Prozesse. Deshalb kämpfen viele Frauen auch nach Beginn einer Hormontherapie oft weiterhin mit Beschwerden wie depressiven Verstimmungen, Gewichtszunahme oder Erschöpfung.


Wie bereits in anderen Blogartikeln beschrieben, zählen stille Entzündungen, Insulinresistenz und dauerhaft erhöhte Cortisolspiegel zu den entscheidenden Faktoren dafür, wie gut dein Körper mit den hormonellen Veränderungen der Wechseljahre umgehen kann. Sie beeinflussen maßgeblich, ob dein System flexibel auf die hormonellen Schwankungen reagiert, oder ob es aus dem Gleichgewicht gerät. Wenn diese Regulationsmechanismen über Jahre überfordert oder aus dem Lot geraten sind, kann in den Wechseljahren das gesamte System kippen.


Doch das ist nur ein Teil des Bildes. Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer, entscheidender Einflussfaktoren:

  • Deine Neurotransmitter wie Serotonin, GABA und Dopamin beeinflussen Stimmung, Schlaf und Stresstoleranz und stehen in direkter Wechselwirkung mit den weiblichen Hormonen Östrogen und Progesteron.

  • Die Leistungsfähigkeit deiner Mitochondrien, also deiner zellulären Kraftwerke, entscheidet mit darüber, ob dein Körper genug Energie für Hormonproduktion, Entgiftung und Zellregeneration bereitstellen kann.

  • Eine gut funktionierende Leber ist essenziell für den Abbau überschüssiger Hormone. Ist sie überlastet, kann es zu einem Rückstau nicht abgebaute Östrogene kommen – mit typischen Folgen wie Brustspannen, Wassereinlagerungen, Zysten oder Stimmungsschwankungen.

  • Auch dein Darmmikrobiom spielt mit – vor allem die sogenannte Estrobolome, eine spezielle Gruppe von Bakterien, die Östrogene verstoffwechseln und recyceln. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, kann das zu einem hormonellen Ungleichgewicht beitragen.

  • Mikronährstoffe wie Magnesium, Zink, B-Vitamine oder Omega-3-Fettsäuren sind keine Kür, sondern Grundvoraussetzung für eine funktionierende Hormonregulation. Fehlen sie, kann der Körper keine echte Balance finden – selbst bei einer gut eingestellten HRT.

  • Auch dein Schlaf ist ein stiller Schlüsselspieler: Ohne ausreichende nächtliche Regeneration geraten wichtige Hormone wie Cortisol, Melatonin und Insulin durcheinander, mit weitreichenden Folgen für deinen Stoffwechsel und dein Wohlbefinden.

  • Und schließlich: Dein emotionaler Zustand und dein Lebensstil wirken tiefer, als viele denken. Über das Nervensystem, die Stressachsen und sogar epigenetische Mechanismen beeinflussen sie deine hormonelle Balance. Denn die Wechseljahre sind nicht nur ein körperlicher Übergang, sie sind auch eine Phase emotionaler Reifung und Neuorientierung. Und genau das verdient bewusste Aufmerksamkeit.


Deshalb braucht es mehr als nur eine Pille, bzw. das „richtige Hormongel“. Es braucht ein ganzheitliches, individuell abgestimmtes Konzept, das dich als ganze Frau betrachtet – körperlich, emotional, biografisch. Erst dann kann eine Hormonersatztherapie ihre volle Kraft entfalten.

Deshalb: Möchtest du dich für eine Hormonersatztherapie entscheiden, behalte bitte folgendes im Blick:

1. Eine HRT allein löst nicht all deine Beschwerden. Sie kann ein wertvoller Teil der Therapie sein, aber nur, wenn du dich auch den zugrunde liegenden Ursachen widmest: Entzündungen, Nährstoffmängel, Stressbelastung, Lebensstil und mehr.

2. Eine fundierte Diagnostik vor Beginn der Therapie ist unerlässlich. Ohne eine gründliche Bestandsaufnahme (inklusive Hormonstatus, Mikronährstoffprofil, Leber- und Darmfunktion) ist keine wirklich personalisierte und sichere Therapie möglich. Leider übernehmen wie bereits geschrieben viele Krankenkassen diese wichtigen Voruntersuchungen nicht. In diesem Fall bleibt dir oft nichts anderes übrig, als selbst aktiv zu werden und die Verantwortung für deinen Weg in die Hand zu nehmen. Und das ist natürlich nicht einfach. Die folgende Auflistung kann dir aber dabei helfen.


Vor Beginn: Eine umfassende Diagnostik ist Pflicht

Hier sind die wichtigsten Untersuchungen, die du im Vorfeld durchführen lassen solltest:


Dein Herz-Kreislauf-Risiko

Warum das wichtig ist: Östrogene beeinflussen die Gefäßelastizität, den Fettstoffwechsel und die Blutgerinnung. Eine HRT kann das Risiko für Thrombosen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, vor allem bei unentdeckten Vorschäden.


Empfohlene Untersuchungen:

  • Blutdruckkontrolle

  • Blutfette (Cholesterin, LDL, HDL, Triglyzeride)

  • hs-CRP (Entzündungsmarker)

  • Homocystein (Marker für Gefäßgesundheit)

  • Gefäßultraschall (Intima-Media-Dicke): Besonders bei familiärer Vorbelastung oder auffälligen Blutfettwerten sehr sinnvoll. Bist du bereits Ende 40 und hast mit erhöhten Cholesterinwerten zu kämpfen, müssen Gefäßablagerungen und -veränderungen unbedingt vorab kontrolliert werden!


Deine Krebsvorsorge

Warum das wichtig ist: Östrogene beeinflussen das Wachstum hormonempfindlicher Gewebe, insbesondere Brust- und Gebärmutterschleimhaut. Vor Beginn einer HRT sollten bestehende Veränderungen ausgeschlossen werden.


Empfohlene Untersuchungen:

  • Mammographie und/oder Brustultraschall

  • PAP-Test zur Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung

  • Transvaginaler Ultraschall zur Beurteilung der Gebärmutterschleimhaut


Dein Stoffwechsel & Dein Hormonsystem

Warum das wichtig ist: Hormone wirken niemals isoliert. Bestehende Dysbalancen (z. B. bei Schilddrüse oder Blutzucker) können die Wirkung einer HRT verändern oder zu Nebenwirkungen führen.


Empfohlene Untersuchungen:

  • Nüchtern-Blutzucker, HbA1c, Insulin (zur Erkennung von Insulinresistenz)

  • Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4, ggf. Antikörper)

  • Hormonstatus: z. B. Östradiol, Progesteron, FSH, ggf. DHEA, Testosteron

  • Mikronährstoffe: v. a. Vitamin D, Magnesium, Zink, Selen, B-Vitamine – sie sind notwendig für die Hormonbildung, Entgiftung und Zellgesundheit


Im Detail :

Insulinresistenz & Zuckerstoffwechsel

Parameter

Optimaler Zielbereich

Hinweis

Nüchtern-Blutzucker

75–90 mg/dl (4.1–5.0 mmol/l)

Werte > 95 mg/dl gelten als Frühwarnzeichen für Insulinresistenz

HbA1c

5,0–5,3 %

Werte > 5,4 % deuten auf eine gestörte Glukosetoleranz hin

Nüchtern-Insulin

3–6 μU/ml

Werte > 8 μU/ml sprechen oft für beginnende Insulinresistenz

HOMA-Index

< 1,5

Berechnet aus Glukose x Insulin / Marker für Insulinresistenz


Schilddrüse

Parameter

Optimaler Zielbereich

Hinweis

TSH

0,5–1,5 mIU/l

Werte > 2,0 oft Hinweis auf latente Unterfunktion (v. a. bei Symptomen)

fT3 (frei)

3,2–4,2 pg/ml (oder 5,0–6,5 pmol/l)

Sollte im oberen Drittel des Normbereichs liegen

fT4 (frei)

1,1–1,4 ng/dl (oder 14–18 pmol/l)

Ebenfalls besser im oberen Drittel

TPO-Antikörper

< 35 IU/ml

Höher = Hinweis auf Hashimoto (auch bei normalen TSH!)

TG-Antikörper

< 40 IU/ml

Erhöht bei autoimmuner Schilddrüsenerkrankung

Sexualhormone & Stressachsen

Hormonwerte in der Peri- und Postmenopause (Frauen 40+)

Laborwert

Perimenopause

Postmenopause

Zielwerte unter HRT (falls appliziert)

Östradiol (E2)

30–250 pg/ml (starke Schwankungen)

< 20–30 pg/ml

30–80 pg/ml (je nach Symptomlage)

Progesteron

1–10 ng/ml (Lutealphase), oft < 3 ng/ml

< 0,5 ng/ml

1–3 ng/ml (transdermal/oral)

P/E2-Verhältnis

Optimal: ca. 100–200:1 (ng/ml : pg/ml)

Ziel: Balance für Schutz vor Östrogendominanz

FSH (Follikelstimulierend)

> 15 IU/l, > 25 = Eierstock-erschöpfung

> 30–40 IU/l (oft > 70–100 IU/l)

sollte unter HRT sinken, aber meist nicht normalisieren

LH (Luteinisierend)

> 15 IU/l

> 30–60 IU/l

keine spezifische Zielgröße

DHEA-S

150–250 µg/dl

meist < 200 µg/dl ohne Substitution

Ziel: 150–250 µg/dl (optimal für Energie & Libido)

Gesamt-Testosteron

0,3–0,6 ng/ml

< 0,2 ng/ml = Mangel

0,3–0,6 ng/ml

Freies Testosteron

1,5–3,5 pg/ml

< 1,0 pg/ml

1,5–3,5 pg/ml


Mikronährstoffe (Zielbereiche im Vollblut oder Serum)

Mikronährstoff

Optimaler Zielbereich

Hinweis

Vitamin D3 (25-OH)

50–80 ng/ml

Unter 30 = Mangel, unter 20 = kritisch; wichtig für Immun- & Hormonbalance

Magnesium

> 0,9 mmol/l (im Serum) / besser im Vollblut: 1,4–1,8 mmol/l

Involviert in über 300 enzymatische Reaktionen, u. a. bei Hormonbildung

Zink

10–20 µmol/l (Serum)

Wichtig für Haut, Schilddrüse, Immunsystem

Selen

100–130 µg/l (Serum)

Schutz vor oxidativem Stress, unterstützt Schilddrüse

Vitamin B12 (Holo-TC)

> 60 pmol/l

Holo-TC (nicht Gesamt-B12) zeigt den aktiven Anteil

Vitamin B6 (PLP)

> 40 µg/l

Essenziell für Hormon- und Neurotransmitterstoffwechsel

Omega-3-Index

8–11 %

Entzündungsregulierend, hormonell balancierend


Deine Leberfunktion

Warum das wichtig ist: Die Leber baut überschüssige Hormone ab. Ist sie überlastet – z. B. durch Medikamente, Alkohol, Umweltgifte oder stille Entzündungen, kann es zu einem Rückstau von Östrogenen und Nebenwirkungen kommen.


Empfohlene Untersuchungen:

  • Leberwerte (GOT, GPT, GGT, Bilirubin)

  • Entgiftungskapazität (z. B. Glutathion, ggf. genetische Polymorphismen wie COMT, MTHFR)

  • Verdauung & Darmgesundheit können ebenfalls über einen Stuhltest sinnvoll überprüft werden, gerade bei Hautproblemen, PMS, Müdigkeit oder Östrogendominanz


Im Detail

Referenz- & Optimalwerte

Parameter

Optimalbereich

Hinweis / Bedeutung

GOT (AST)

< 25 U/l (Frauen)

Leberenzym – erhöht bei Zellschädigung (nicht nur Leber, auch Muskeln)

GPT (ALT)

< 25 U/l (Frauen)

Spezifischer für Leber – sollte möglichst niedrig sein

GGT

< 18 U/l (Frauen)

Frühmarker für Leberbelastung, besonders durch Alkohol, Medikamente, Toxine

Bilirubin (gesamt)

< 1,0 mg/dl

Anstieg kann auf Gallenstau oder Leberfunktionsstörung hindeuten

Glutathion (reduziert)

800–1.200 µmol/l (Serum)

Körpereigenes Antioxidans & Entgiftungshelfer – je höher, desto besser

Glutathion (oxidiert)

Möglichst niedrig – optimal: < 10 % des Gesamtwerts

Oxidativer Stress zeigt sich durch erhöhten Anteil oxidierter Formen

MTHFR (Genetik)

Kein Laborwert, aber Polymorphismus C677T / A1298C

Bei Mutation: erhöhter Bedarf an aktiviertem Folat (z. B. 5-MTHF)

COMT (Genetik)

Kein Laborwert, SNP-Analyse

Langsame COMT kann Östrogen- & Dopaminabbau verlangsamen – wichtig für HRT-Planung

Zonulin (Stuhl oder Serum)

< 50 ng/ml (Serum) / < 30 ng/ml (Stuhl)

Marker für erhöhte Darmpermeabilität (Leaky Gut)

Calprotectin (Stuhl)

< 50 µg/g

Entzündungsmarker im Darm

pH-Wert im Stuhl

5,8–6,8

Gesunder, leicht saurer Darm-pH fördert gute Bakterien

kurzkettige Fettsäuren

Acetat, Propionat, Butyrat – jeweils im Normbereich

Butyrat besonders wichtig für Darmbarriere, Entzündungskontrolle

Elastase (Stuhl)

> 200 µg/g

Verdauungsenzym aus der Bauchspeicheldrüse – <200 = Verdauungsschwäche

Histamin (Stuhl)

< 100 ng/g

Hinweis auf Histaminintoleranz oder entzündliche Prozesse

Einige Werte wie genetische SNPs (z. B. MTHFR, COMT) liefern keine "besser/schlechter"-Werte im klassischen Sinn, sondern zeigen auf, ob bei dir eine veränderte Enzymaktivität vorliegt und daraus ergeben sich Empfehlungen z. B. zu Mikronährstoffen oder HRT-Anpassung. (Dazu wird auf jeden Fall noch einmal ein Blogartikel folgen)


Eine personalisierte HRT ist kein Schnellschuss, sondern ein fein abgestimmtes Puzzle. Je besser du also deine Ausgangslage kennst, desto gezielter (und sicherer) lässt sich eine hormonelle Unterstützung in dein Leben integrieren.


Langfristige Betreuung –

kein „einmal geben und vergessen“

Und noch etwas ist entscheidend: Solltest du dich für eine Hormontherapie (HRT) entscheiden, ist eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls Anpassung der Therapie unerlässlich. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Behandlung optimal wirkt und gleichzeitig sicher bleibt.


Kontrolltermine:

In den ersten sechs Monaten idealerweise monatlich, danach ein- bis zweimal jährlich.

Diese Termine umfassen wichtige Bestandteile wie:

  • Blut- und Speichelwerte zur Überprüfung der Hormonspiegel und relevanter Parameter. (Ich persönlich bin auch ein großer Fan des zusätzlichen DUTCH Tests, weil er nicht nur die Hormonspiegel selbst abbildet, sondern auch zeigt, wie die Hormone im Körper verstoffwechselt werden – also wie aktiv sie sind, wie sie abgebaut werden und ob dabei möglicherweise ungünstige Metaboliten entstehen, die langfristig mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung stehen können. siehe Blogartikel: Hormontest in den Wechseljahren)

  • bei Bedarf bildgebende Verfahren (z. B. Ultraschall zur Brust- oder Gebärmutterkontrolle)

  • ausführliche Symptom-Checks

  • und natürlich die Anpassung der Hormon-Dosis bei veränderten Bedürfnissen oder neuen Beschwerden.


Zum Therapieende:

Eine HRT kann bei sorgfältiger Planung schrittweise beendet werden. Sollte es dabei erneut zu Beschwerden kommen, gibt es verschiedene alternative Strategien und Maßnahmen, die dich unterstützen können – von Mikronährstofftherapien bis hin zu Lebensstil-Anpassungen.



Mein persönliches Fazit:

Hormonersatztherapie – eine persönliche Entscheidung mit Potenzial


Fakt ist: Die Wechseljahresbeschwerden vieler Frauen haben oft tiefgreifendere Ursachen, die eine HRT alleine häufig nicht lösen kann. In der Bloom Academy begegnen mir regelmäßig Frauen, die trotz Hormonersatztherapie weiterhin mit belastenden Symptomen kämpfen, weil grundlegende Stellschrauben wie Ernährung, Stressmanagement, Entgiftung, Schlaf oder Mikronährstoffe nicht beachtet wurden. Genau diese Aspekte gehen wir dort ganzheitlich an. Eine HRT ist also keine Wunderpille und kann eine bewusste Veränderung des Lebensstils nicht einfach ersetzen.


Gleichzeitig gilt aber auch: Eine gut durchdachte, medizinisch begleitete und individuell abgestimmte HRT kann sehr wohl dabei helfen, den Übergang in die zweite Lebenshälfte mit mehr Energie, Lebensfreude und Resilienz zu gestalten und kann langfristig sogar vor Erkrankungen wie Osteoporose, kardiovaskulären Problemen oder neurodegenerativen Veränderungen schützen. Entscheidend ist jedoch das „Wie“: Es braucht keine pauschale Standardlösung, sondern eine auf dich zugeschnittene Therapie, die als Teil eines integrativen Gesundheitskonzepts verstanden wird. Nur dann kann die HRT ihr volles Potenzial entfalten.


Ob du dich letztlich für oder gegen eine Hormontherapie entscheidest, ist eine sehr persönliche Frage. Aber ganz egal, wie deine Entscheidung ausfällt: Zu verstehen, was in deinem Körper gerade passiert und zu lernen, wie du deinen Alltag an diese hormonelle Veränderung optimal anpassen kannst, ist mit oder ohne Hormonersatztherapie der entscheidende Schlüssel für stressfreie Wechseljahre und nachhaltige Gesundheit.


Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie überwältigend es sein kann, all diese Infos zu sortieren und die richtigen Schritte zu finden. Genau deshalb gibt dir die Bloom Community nicht nur fundiertes Wissen, sondern begleitet dich mit klaren, praxisnahen Anleitungen und einer starken Community, die dich unterstützt. Hier lernst du, wie du deine Gesundheit selbst in die Hand nehmen kannst – mit Sicherheit, Klarheit und echten Ergebnissen!


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ree

 
 
 

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