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Hormontests in den Wechseljahren - Was Du wirklich wissen solltest

  • Autorenbild: Petra
    Petra
  • 28. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen


In den Wechseljahren tauchen viele Fragen auf – auch rund um das Thema Hormontest. Blut oder Speichel? Die Meinungen gehen auseinander, und nicht selten fragt man sich: Warum hat meine Frauenärztin eigentlich noch nie einen Urintest erwähnt? Klar ist: Viele Frauen fühlen sich auch bei diesem Thema allein gelassen, denn echte Aufklärung bleibt oft aus. Genau deshalb gibt es diesen Beitrag. Hier erfährst du, welche Testverfahren es gibt, was sie leisten können und worauf du wirklich achten solltest.

Legen wir los!


Hormone: Dein inneres Logistiksystem

Dein Körper ist ein wunderbar komplexes und fein vernetztes System. Stell ihn Dir wie eine Champagner-Fontäne vor – eine Pyramide aus Gläsern: Jedes Glas steht für eine Hormondrüse oder ein Gewebe. Wird oben eingeschenkt, füllen sich nach und nach alle Gläser darunter. Alles ist miteinander verbunden und schon kleinste Veränderungen oben können unten große Auswirkungen haben. In den Wechseljahren merken wir das besonders deutlich – die „oberen Gläser“ füllen sich nicht mehr regelmäßig, und die Kaskade gerät aus dem Gleichgewicht.


Deine Hormondrüsen (z.B. die Schilddrüse, Eierstöcke oder Nebennieren) befinden sich oben an dieser Gläserpyramide. Sie sind wie kleine Fabriken, die Deine Hormone produzieren. Doch diese wirken nicht direkt dort, wo sie entstehen. Sie müssen zuerst über die Trassen der Gläserpyramide reisen.

Da Hormone fettlöslich sind, brauchen sie Transporthilfen (sogenannte Transportproteine), damit sie sich im Blut bewegen können. Stell Dir diese Transporthilfen wie kleine LKWs vor, die Deine Hormone sicher durch den Körper fahren. Der Bluttest schaut genau hier hin: Er misst, welche Hormone gerade auf den LKWs unterwegs sind. Diese Momentaufnahme zeigt die gebundenen, nicht direkt aktiven Hormone.


Im zweiten Schritt wird das Paket vom LKW abgeladen. Die Hormone sind nun frei und ungebunden und können an eine Zelle andocken und dort wirken. Der Speicheltest misst genau diese freie, bioaktive Form. Er zeigt, was wirklich an der Zelle angekommen ist und gerade wirken kann. Das ist besonders wertvoll bei Hormonen wie Progesteron, Östrogen oder Cortisol.


Nachdem die Hormone ihre Arbeit getan haben, geht es weiter: Die Leber packt die Lieferung aus. Sie übernimmt und wandelt die Hormone in sogenannte Metaboliten um. Diese Abbauprodukte werden über den Urin ausgeschieden. Der Urintest, insbesondere der DUTCH Test, zeigt Dir genau, wie Deine Hormone verarbeitet und abgebaut wurden – z. B. ob Deine Östrogene über gesunde oder belastende Stoffwechselwege verstoffwechselt werden. Gerade in den Wechseljahren ist das ein entscheidender Einblick!


Stell Dir diese drei Testarten also wie eine kleine Hormon Zeitreise vor:

• Bluttest: Was ist gerade unterwegs?

• Speicheltest: Was ist angekommen?

• Urintest: Was wurde verarbeitet und ausgeschieden?


Jeder Test beleuchtet also einen anderen Abschnitt Deiner Hormon-Story. Nur wenn Du weißt, wo es hakt (beim Transport, an der Zelle oder im Abbau) kannst Du gezielt ansetzen. Dieses Wissen ist der Schlüssel zu tiefer Gesundheit.


Zusammenfassung:

Drei Methoden – drei Blickwinkel auf Deine Hormone


1. Der Bluttest

Der klassische Bluttest misst vor allem die Hormone, die gerade auf ihren „Transportern“ durch Deinen Körper fahren. Das sind etwa 95–98 % aller Hormone – allerdings meist in einer inaktiven Form.


Wann sinnvoll:

  • Um festzustellen, ob Du in den Wechseljahren bist (z. B. FSH, LH)

  • Für Schilddrüsenhormone, Insulin oder andere Peptidhormone

  • Zur Kontrolle einer oralen Hormontherapie


Weniger aussagekräftig:

  • Wenn Du Cremes oder Gele nutzt – diese lassen sich im Blut nur schwer nachweisen

  • Wenn Du wissen willst, wie viel wirklich an den Zellen ankommt


Vorbereitung:

  • Morgens und nüchtern

  • Möglichst stressfrei zur Probe gehen


2. Der Speicheltest

Im Speichel befinden sich fast ausschließlich die freien, bioaktiven Hormone. Er zeigt also, was wirklich ankommt – dort, wo es wirken soll.


Besonders hilfreich:

  • Bei der Kontrolle von transdermaler Hormontherapie (Cremes, Gele)

  • Für ein Cortisol-Tagesprofil (mehrere Proben über den Tag verteilt)

  • Bei Verdacht auf Östrogendominanz


Gerade bei Speicheltests ist das Timing entscheidend:

  • Regelmäßiger Zyklus: Tag 19–21 (bei 28 Tagen)

  • Unregelmäßiger Zyklus: 7–9 Tage vor Deiner erwarteten Periode

  • Keine Periode mehr: Timing ist weniger relevant, aber regelmäßig messen hilft


Vorbereitung:

  • 30 Min. vorher nichts essen oder trinken (außer Wasser)

  • 1 Stunde vorher nicht Zähne putzen

  • Kein Kontakt mit Hormoncremes



3. Der Urintest (Metaboliten Test oder Dutch Test)

Der Dutch Test ist ein umfassender Hormontest über getrockneten Urin – in Deutschland noch nicht ganz so bekannt, aber sehr aussagekräftig. Er zeigt nicht nur, wie viele Hormone vorhanden sind, sondern auch, wie Dein Körper sie verarbeitet. Das kann gerade in den Wechseljahren sehr wertvolle Hinweise geben.


Was Du erfährst:

  • Über welche Wege Deine Östrogene abgebaut werden (gesunde oder risikobehaftete)

  • Ob es Hinweise auf Entgiftungs- oder Methylierungsprobleme gibt

  • Wie Stress- und Geschlechtshormone zusammenspielen


Vorbereitung:

  • Anleitung genau befolgen

  • Auf bestimmte Lebensmittel oder Supplemente ggf. verzichten



Dein Hormonsystem verstehen –

Hormontests für die Wechseljahre

Es gibt nicht den einen „richtigen“ Test, jede Methode hat ihren Platz und ihre Berechtigung. Jedoch liefert ein einzelner Test oft leider keine wirklich verlässliche Antwort, da er nur einen Bruchteil der gesamten Hormonreise abbildet. Daher unsere Empfehlung: Für ein ganzheitliches Verständnis kombiniere immer mit einem Urintest.


Im Bezug auf Tests haben wir jedoch noch ein weiteres Problem. Unsere Hormonspiegel schwanken stark – besonders in den Wechseljahren. Ein Blut oder Speicheltest zeigt daher immer nur eine Momentaufnahme und schon einen Tag später kann alles wieder ganz anders aussehen. Hinzu kommt: Jede Frau erlebt die Wechseljahre unterschiedlich intensiv – von kaum spürbaren Veränderungen bis hin zu massiven Beschwerden. Ein Blut- oder Speicheltest kann diese individuelle Bandbreite nicht abbilden. Deshalb ist es wichtig, unabhängig von Laborwerten auf die eigenen Symptome zu achten: Schlafprobleme, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Erschöpfung sagen oft mehr über deinen Hormonstatus aus als ein einzelner Wert.


Wenn Du verstehen möchtest wo Du gerade hormonell stehst, dann komm in unsere Community und mache die dort enthaltenen Hormontests unserer "Hormonpyramide". Das ist ein System, das es Dir ermöglicht, den Status Quo verschiedener Hormone anhand von Symptomen grob zu bestimmen und so einen sehr klaren Überblick darüber zu erhalten, in welchen Bereichen ein Mangel vorliegt und wo gezielt eingegriffen werden sollte. Hier geht's zur Community: https://www.bloom-ac.com/community Zusätzlich zu unserer Hormonpyramide empfehlen wir aber immer auch einen Urintest, um Entgiftungsprobleme festzustellen und das Brustkrebsrisiko frühzeitig zu neutralisieren.


Welcher Hormontestist der Beste

 
 
 

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