Wechseljahre? Warum hormonelle Symptome oft tiefer liegen
- Petra

- 10. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Okt.
Plötzliche Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Brain Fog oder starke Blutungen? Für viele Frauen zwischen 38 und 55 Jahren lautet die Diagnose rasch: Wechseljahre. Doch so nachvollziehbar diese Erklärung ist, die hormonellen Veränderungen dieser Lebensphase sind oft nur die Spitze des Eisbergs.
Die Wahrheit: Viele Beschwerden in der Lebensmitte haben sich bereits lange vorher aufgebaut.Perimenopause ist häufig nicht die Ursache, sondern der Moment, in dem das System kippt und sichtbar wird, was schon lange aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Ein Blick zurück: Wo alles beginnt
Stell dir eine junge Frau vor, die ihre Periode bekommt. Monat für Monat verliert sie Eisen – oft unbemerkt, meist nicht ausgeglichen. Mit den Jahren sinken die Eisenspeicher. Gleichzeitig wird das Leben voller: Verantwortung, Termine, mentale Belastungen. Das Nervensystem ist dauerhaft in Alarmbereitschaft – chronischer Stress wird zur neuen Normalität.
Was passiert dabei im Körper?
Dauerstress lässt das Stresshormon Cortisol steigen – und das stört die Ausschüttung des luteinisierenden Hormons (LH), das den Eisprung auslöst. Wird der Eisprung unregelmäßig, sinkt die Progesteronproduktion – das Hormon, das für inneren Ausgleich, erholsamen Schlaf und eine stabile Psyche sorgt.
Die Rolle von Ernährung und moderner Lebensweise
Viele Frauen starten mit ohnehin geschwächten Reserven in ihr Erwachsenenleben. Kommt dann ein moderner Lebensstil dazu – mit verarbeiteten Lebensmitteln, zu wenig Mikronährstoffen, Alkohol, zuckerreichen Snacks und unregelmäßigem Essverhalten – beginnt sich das hormonelle System zunehmend zu verschieben:
Die Leber, die für den Abbau von überschüssigem Östrogen zuständig ist, wird überlastet
Das Darmmikrobiom verändert sich – ungünstige Bakterien verdrängen die nützlichen
Insulinresistenz entsteht durch Blutzuckerschwankungen und zu viele schnelle Kohlenhydrate
All das beeinflusst den Östrogenstoffwechsel und begünstigt eine Östrogendominanz, oft mit Symptomen wie starke oder lange Perioden, PMS, Brustspannen, Gewichtszunahme (v. a. am Bauch) und starken Stimmungsschwankungen.
Der Teufelskreis aus Eisenmangel und Hormonungleichgewicht
Ein weiterer, häufig übersehener Faktor: chronischer Eisenmangel.
Starke Regelblutungen (durch hohe Östrogenspiegel) verstärken den Verlust.
Gleichzeitig fehlt dem Körper Eisen, das u. a. für:
Energieproduktion in den Mitochondrien
die Bildung von Schilddrüsenhormonen
kognitive Funktionen (Konzentration, Gedächtnis)
ein funktionierendes Immunsystem
notwendig ist.
Frauen mit latentem oder manifestem Eisenmangel fühlen sich oft erschöpft, reizbar, infektanfällig – was wiederum das Nervensystem belastet und die hormonelle Dysbalance verschärft.
Und dann kommt die Perimenopause
Mit dem natürlichen Rückgang der Eierstockfunktion wird der Eisprung unregelmäßiger und das empfindliche Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron gerät endgültig aus der Balance.
Viele typische aber auch einige diffuse Symptome der Perimenopause treten auf:
Hitzewallungen, Schlafstörungen
Reizbarkeit, depressive Verstimmungen
Gewichtszunahme, v. a. abdominal
Zyklusveränderungen, PMS, Brustspannen
Hautveränderungen
Haarausfall
Tinitus
steife Gelenke
... (siehe den Post "Furious 40" - bist du schon in den Wechseljahren)
Doch wichtig ist: Diese Symptome beginnen nicht erst jetzt – sie sind oft das Resultat einer langen Vorgeschichte.
Perimenopause ist ein Brennglas – kein Anfang
Jede Frau erlebt diese Lebensphase anders. Manche kommen gut durch, andere fühlen sich wie „fremdgesteuert“. Der Unterschied liegt selten nur in den Hormonen, sondern in der Gesamtverfassung des Körpers:
Wie gut sind deine Nährstoffspeicher gefüllt?
Wie lange läuft dein Stresssystem schon auf Hochtouren?
Wie stabil ist dein Blutzucker?
Wie effizient arbeiten deine Leber und dein Darm?
Wie sieht deine Bewegung, Ernährung, Regeneration aus?
Was dein Körper jetzt wirklich braucht
Die Lösung liegt selten in einem Hormon allein.
Es geht vielmehr um eine ganzheitliche Unterstützung deines Stoffwechsels – auf körperlicher und emotionaler Ebene:
Nährstoffe auffüllen – Eisen, Magnesium, Zink, B-Vitamine, Omega-3
Darm & Leber entlasten – ballaststoffreiche, entzündungshemmende Ernährung Blutzucker stabilisieren – Proteinreiche, ausgewogene Mahlzeiten
Stressregulation lernen – Nervensystem beruhigen, Schlaf verbessern
Körperlich aktiv bleiben – besonders Krafttraining gegen Muskelschwund
Fazit:
Du bist nicht "hormonverrückt".
Du bist unterversorgt.
Wenn du dich aktuell überfordert, müde oder aus dem Gleichgewicht fühlst, dann liegt es nicht nur an den Wechseljahren! Sondern daran, dass dein Körper über Jahre kompensiert hat. Jetzt ist die Zeit, ihm zurückzugeben, was er braucht.
Du verdienst es, dich strahlend, voller Power und klar zu fühlen – in jedem Alter.
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